Heuer hatten wir zum ersten Mal eine dreitägige Hochtour im Programm, was sich angesichts der durchwachsenen Wetterprognose als goldrichtig herausstellen sollte.
Doch starten wir am Anfang. Nach einer gemütlichen Anfahrt im Naturfreundebus trafen wir uns mit dem Rest der Gruppe am Hüttenparkplatz auf der Bielerhöhe. Wir bestaunten kurz den schon sehr leeren Stausee und machten uns dann auf den Weg zur Wiesbadener Hütte.
Oben angekommen stellten wir nach einer Stärkung fest, dass das angekündigte Schlechtwetter noch auf sich warten ließ. Kurz entschlossen begaben wir uns zum nur fünf Minuten entfernten Klettergarten um den Tag noch sinnvoll zu nutzen. Als am Abend dann das Gewitter hereingebrochen ist, saßen wir bereits gemütlich beim Abendessen in der Hütte.
Für den nächsten Tag hatten wir die eher kurze Tour auf die Dreiländerspitze (3197 m) am Programm, da am Nachmittag wieder Regen angesagt war. Wir mussten jedoch gleich am Morgen feststellen, dass die Vorhersage nur bedingt zuverlässig war - nach dem morgentlichen Regenschauer starteten wir Richtung Dreiländerspitze. Am Gletscher angelangt entschieden wir uns nach kurzer Beratung unser Glück zu versuchen. Selbiger war kurz, aper und ohne Spalten - somit problemlos ohne Seil zu begehen. Im Zuge der Kletterei auf den Gipfel zogen jedoch auch bei uns die Wolken auf. Erste Gewitterzeichen haben uns dann kurz vor dem Gipfel zum Abbruch und unmittelbaren Abstieg veranlasst. Die bei ebendiesem ungemütlicher werdenden Wetterbedingungen haben unsere Entscheidung bestätigt. Beim Rückweg sind wir dann trotzdem noch richtig nass geworden. Kurze Zeit später hat sich das Gewitter auch schon wieder verzogen. Der restliche Tag bestand dann aber trotzdem nur mehr aus Wäsche trocknen und chillen.
Der letzte Tag sollte uns dann auf den Piz Buin (3312 m) führen. Wir durften auf dem etwas längeren Zustieg die Hinterlassenschaften des sich zurückziehenden Gletschers bestaunen und überwanden dabei reißende Bäche und kleinere Kraxeleien. Der Gletscher selbst war deutlich imposanter als am Vortag und der Frühnebel machte die Orientierung zwischen den Spalten zu einem kleinen Abenteuer. Im Zuge der kurzen Kletterei auf den Gipfel klarte es jedoch auf und wir wurden oben mit strahlendem Sonnenschein belohnt.
Die anschließende Stärkung auf der Wiesbadener Hütte mit Ausblick auf die Gletscherlandschaft samt unserer bestiegenen Gipfel hat dann ein Lächeln auf die Gesichter aller Teilnehmer gezaubert. So konnten wir unser Hochtouren-Wochenende zufrieden beschließen und nach kurzem Abstieg wieder die Heimreise antreten.